Tontagebuch
2007

Krippenausstellungen

Mit einer Krippenausstellung begann und endete das Jahr 2007.

Die Verkündigung durch den Engel

Die Verkündigung durch den Engel

Die Geburt Jesu

Die Geburt Jesu

 

Tegernseer Krippenausstellung Weihnachtszeit 06/07

Nach einer sechsjährigen Pause organisierte der Krippenverein Tegernsee zum 25 jährigen Vereinsjubiläum eine Krippenausstellung. Der Vorsitzende Ludwig Hämmerl, seine Frau Gabriele Hämmerl und einige aktive Vereinsmitglieder gestalteten fachmännisch und erfahren eine große Ausstellung mit 38 Krippen im Pfarrzentrum Quirinal Tegernsee.

Wir konnten uns mit sechs Exponaten beteiligen. Es war schön, dass ich gerade die beiden Plastiken, die keine gewohnte Weihnachtsstimmung hervorrufen, in zwei schönen Wandnischen präsentieren konnte. Dies waren „Die Verkündigung durch den Engel“ und „Die Geburt Jesu“.

Ich freute mich auch über die Resonanz in der Tegernseer Zeitung über die Plastik „Die Geburt Jesu“.

Aus der Tegernseer Zeitung vom Wochenende 16/17.Dez.
(von Isabella Klement )

[…] Aber auch moderne Interpretationen der Weihnachtsgeschichte sind zu sehen. So zeigt eine Plastik der Künstlerin Waltraud Milazzo Frauenhände, die zwei Babyfüße in die Luft halten. Die Haut des Kindes ist verschrumpelt und bläulich verfärbt. „Die Geburt Jesu“, so der Titel. Eine direkte, unverblümte und moderne Sicht auf die Menschwerdung Christi.


Aus dem Verzeichnis der Ausstellung:

- Nr. 12: Die frohe Botschaft -

Die Ankündigung der Geburt Jesu ist eine Botschaft für Könige und Hirten, für Ober und Unterschicht.

- Nr. 14: Die Herbergssuche -

Maria und Josefs erfolglose Herbergssuche wird von den Besuchern des Christkindlmarktes nicht beachtet. Eine unwirkliche, fiktive Darstellung zeigt vordergründig eine stimmungsvolle Vorweihnachtszeit, provoziert jedoch zu dem Gedanken, ob wir vor lauter Weihnachtsrummel und Weihnachtsstress den Sinn des Festes noch sehen.

- Nr. 15: Die Weihnachtsgeschichte -

Ein Steinzeugrelief erzählt fortlaufend die Weihnachtsgeschichte von der Verkündigung Marias bis zum 12-jährigen Jesus im Tempel. Die Darstellung ist im realistischen Stil unserer Zeit gearbeitet, um die Aktualität der 2000-jährigen Geschichte sichtbar zu machen.

- Nr. 33: Die Verkündigung durch den Engel -

Bei dieser Plastik erhascht das Auge gerade noch einen Zipfel des Kleides und einen nackten Fuß des Engels, der im wahrsten Sinn des Wortes durch die Mauer geht. Es ist ein plastisches Bild von einem Geschehen, das man eigentlich gar nicht darstellen kann vielleicht ist der eine oder der andere von dieser überrealistische Darstellung irritiert. anderseits ist es für uns von Kindheit an ganz selbstverständlich, dass weder Tor noch Mauer einen Engel aufhalten können.

- Nr. 34: Die Geburt Jesu -

Jesus wurde zum Mensch mit aller Konsequenz, von der Geburt bis zum Tod, vom ersten Schrei bis zum letzten Atemzug. Die Darstellung zeigt, wie das Kind an den Füßen gepackt wird und Luft für den ersten Schrei holt, was für jede Mutter ein bewegender Moment ist. Damit wird dem Betrachter der Szene das Geschehen plastisch und hautnah vermittelt.

- Nr. 36: Bachene -

Angelehnt an frühere Kastenkrippen, die Bachene (Halbrelieffiguren statt Vollfiguren- für ärmere Bevölkerungsschichten) in einer ausgeschmückten Landschaft zeigen, entstanden diese Krippenausstellungen in einfacher und stilisierter Art.

Max I. Joseph

König Max I. Joseph
(6 cm, Steinzeug)

Neben unseren Krippen bin ich mit der Krippe An der Klosterwacht in Tegernsee“ von Hubert Lehmeyer sehr verbunden. Seine Idee und Gestaltung überzeugte mich. Die Krippe überträgt die Weihnachtsgeschichte ins Tegernsee des 19. Jahrhunderts zur Zeit Max I. Joseph. Am nördlichen Ortseingang von Tegernsee steht das Haus Münchner Straße 32 - das einst mit dem Torturm verwachsene „Wachterhaus“. Es ist bereits seit 1813 im Besitz der Familie Stadler - also damit auch zur Zeit des Max I. Joseph. Gebaut und ausgestellt wurde die Krippe schon 1997.

Die Figuren und Gerätschaften modellierte ich passend zum vorletzten Jahrhundert nach Bildern von Lorenzo Quaglio (1793-1869). Neu dazu kam im Jubiläumsjahr 2006 „Die Wittelsbacher am Tegernsee“ (zum Jahresthema „200 Jahre Königreich Bayern“) die Königszene. Sie besteht aus dem Abbild von König Max I. Joseph, Zar Alexander I. von Russland und Kaiser Franz I. von Österreich, die 1822 mit dem bayrischen König in Tegernsee zusammen trafen. Sie stellen hier die drei Könige dar.

Krippenausstellung in Mindelheim
vom 2. Dezember 2007 bis 3. Februar 2008

Das Schwäbische Krippenmuseum verlieh zu siebten Mal den St. Lukas Preis.

Ich brachte zur Ausstellung die beiden Plastiken „Die Verkündigung durch den Engel“ und „Die Geburt Jesu“, die ich schon in Tegernsee ausgestellt hatte. Es war das erste Mal, dass ich einen Engel darstellte. Naturgetreu und zeitgemäß lässt sich ein Engel nur abstrakt darstellen. Ich nahm sämtliche Klischees von einem Engel, das weiße lange Gewand, das goldene Rosenmuster, das Durchdringen einer Mauer und gestaltete allein mit einem nackten Fuß und einem Zipfel des Kleides eine irreale Darstellung.

Ich war mir bewusst, dass der Engelsfuß und die Plastik, die die Geburt Jesu mit Babyfüßen und einer Hand darstellt, vielleicht etwas irritieren.

Kunst im E-Werk

Kunst im E-Werk
Seit sieben Jahren überlässt Herr Kruschwitz, der Direktor des E-Werkes, seine Fahrzeughalle und das alte E-Werk in Weissach/ Kreuth für zwei Tage den Künstlern.

In diesem Jahr am 13. und 14. Oktober wurden 12 Künstler eingeladen, die von Kurator Herrn Cnyrim und Frau Krobisch von der KulturVision ausgewählt und betreut wurden. Es nahmen der Fotograf Benjamin Kaufmann und die drei Maler Günther J. Hermann, Manus Hüller und Horst Hermenau teil. Die Bildhauer waren Hans Thurner, Ulrich Schweiger und Georg Brinkies, Bildhauerinnen waren Ute Lechner, Maria Schmalhofer-Jacobi und ich. Priska Büttel zeigte ihre Filzobjekte. Von Helmut Ammann wurden drei Bronzeskulpturen zur Präsentation zum 100 Geburtstag ausgestellt.

Außer den Wänden, an denen Frau Büttels Objekte hingen, stand mir die gesamte Fläche der Werkhalle des alten E-Werkes zur Verfügung. In diesem Raum mit seiner schönen Kassettendecke, zwei großen mehrteiligen Fenstern, gefliestem Boden und einer langen Werkbank spürte man den Scharm des 110 Jahre alten Industriebaus. Die weißen Säulen, auf denen ich meine Skulpturen präsentierte, verwandelten den täglich benutzten Arbeitsraum in einen feierabendlichen Kunstraum. Da ich aber auch die vorhandenen Werkbänke zum Aufstellen der Figuren nutzte, standen sich Werkzeug und Kunstwerke gegensätzlich aber auch gleichwertig gegenüber. Als ich meine Plastik „Vertreibung aus dem Paradies“ auf einen Ambos aufstellte, musste ich sofort an das Bibelwort „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen“ denken. Die Plastik „Im grünen Bereich“, die Erntearbeiter darstellt, platzierte ich zwischen Stanzgerät und Zwinge. Der scheinbar ungünstige Platz verstärkte jedoch stark die Aussage des Werkes.

In einem kurzen Film des Bayrischen Rundschau Magazins stellte Filmautorin und Reporterin Frau Schmalhofer die Wechselwirkung zwischen Kunstausstellung und einem über hundert Jahre alten E-Werk sehr eindrucksvoll dar. Der Film begann mit Aufnahmen des Tegernsees, führte zu den Turbinen des Werkes, die immer noch 50 Häuser im Tegernseer Tal versorgen, und schaffte es dann ohne Bruch die Atmosphäre der Ausstellung zu schildern.

Die Veranstalter zählten an dem Wochenende 1300 Besucher. Die Künstler verdanken dies der guten Zusammenarbeit zwischen Kurator, den Mitarbeitern des Kulturvereins, dem Direktor, den Arbeitern und Angestellten des E.Werkes und den Medienleuten, die die Künstler durch Internet, Zeitung, Fernseher und mit Flyern und Plakaten begleiteten. Bei der abschließenden Einladung vom Herrn Kruschwitz waren wir Künstler einig, dass es eine gute Ausstellung war und wir rundherum gut betreut wurden.

Plastiken auf Säulen

Plastiken auf Säulen präsentiert

Diogenes im Fass

„Diogenes im Fass“ hier auf dem Fass

maschio e femmina

„maschio e femmina“ auf dem Schweißblock

Vertreibug aus dem Paradies

Vertreibung aus dem Paradies

aus der Tegernseer Zeitung vom 12. Oktober 2007 (von Isabella Klement):

Jenseits von lieblichen Aquarellen
Die siebte Auflage von „Kunst im E-Werk" zeigt einen abwechslungsreichen Querschnitt regionaler Schaffenskraft

Weissach - Sie küssen sich, sie lieben sich. Angela Merkel und George W. Bush recken ihre Hälse, sachte drücken sie Wange an Wange und spitzen die Lippen. „Kuss über den Ozean“ hat die Bildhauerin Waltraud Milazzo ihre Arbeit betitelt. In vielen ihrer neuen Werke nimmt sie Bezug auf aktuelle Ereignisse. So greift sie das Thema G8-Gipfel in Heiligendamm in einer Steinskulptur auf: Zwei angekettete Füße, jeden Zehennagel zieren die Farben eines anderen Landes.

Zwölf Künstler zeigen am kommenden Wochenende zwei Tage lang bei der renommierten Ausstellung „Kunst im E-Werk“ am Mühlbachweg ihre Arbeiten. Kurator Claus Cnyrim hat auch bei der siebten Auflage der Schau die Exponate zusammengestellt. Bei vielen Atelierbesuchen und Ausstellungen wählte er zusammen mit Isabella Grobisch von KulturVision Künstler für die Präsentation aus. Gelungen ist den beiden ein abwechslungsreicher Querschnitt durch die regionale Schaffenskraft. […]

aus der Tegernseer Zeitung vom 18. Oktober 2007 (von Aglaja Adam):

Satire in Ton wirkt wie Magnet

Tegernsee - Wenn die Politik vor den Augen von rund 1300 Besuchern die Kunst küsst und „spaßige Mandl“ das Telefon klingeln lassen, sind die Veranstalter der Ausstellung „Kunst im E-Werk“ zufrieden. „Die Satire in Ton von Waltraud Milazzo kam gut an“, sagt Norbert Kruschwitz, Leiter des E-Werks. Nicht nur die sich umarmenden Steinköpfe von Angela Merkel und Georg Bush, sondern auch die monströsen Metallkugeln von Hans Thurner seien richtige Publikumsmagnete gewesen. […]

Ausstellung in Tegernsee

Tassenfragment

Tassenfragment

Die Tegernseer Ausstellung vom 21.09 - 07.10 im alten Schalthaus Tegernsee war heuer, im Gegensatz zum vorherigen Jahr, sehr stark besucht. Ich stellte meine Lieblingsfiguren „Vor der Tagesschau“ und „Nach der Tagesschau“ aus. Das „Zwiebelmuster“, das schon in Landau zu sehen war, und eines meiner zuletzt gearbeiteten Plastiken, „Tassenfragment“, auf dem Ministerpräsident Stoiber abgebildet ist, waren ebenfalls ausgestellt. Die Plastik „Tassenfragment“ wurde äußerst aktuell, als Stoiber noch während die Ausstellung lief am 30. September zurücktrat.

In der Tegernseer Zeitung beschrieb Johanna Wieshammer meine Tagesschauplastiken:

aus der Tegernseer Zeitung vom 12. Oktober 2007:

Die beiden bunt glasierten Männer liegen im Pyjama auf dem Sofa, auf den ersten Blick eine scheinbare naturalistische Szene aus dem Alltag die zum Schmunzeln verleitet. „Vor der Tagesschau“ und „Nach der Tagesschau“ nennt Waltraud Milazzo ihre Steinzeug-Plastiken. Ein zweiter Blick leitet über die Wahrnehmung der bloßen Realität hinaus, die Figuren verzerren sich überrealistisch, werden zu Karikaturen, die Einblick geben in ungeschönte und gar nicht mehr lustige Abgründe hinter dem bunt glasierten Schein.

Isargilde

Seit 10 Jahren bin ich Mitglied der Künstlergemeinschaft Isargilde Dingolfing-Landau e.V. Durch meine Mutter, die in Pilsting lebte, und die Vermittlung ihrer Nachbarin nahm ich 1997 zum ersten Mal als Gast bei einer Isargilde-Ausstellung teil. Seitdem stellte ich nicht nur in vielen Ausstellungen entlang der Isar - von Deggendorf bis München - aus, sondern besuchte auch die gemütlichen jährlichen Gartenfeste, für die Künstlerkollege Paleczek seinen wunderschönen Garten bereitstellte. Die Isargilde verbindet mich mit der Heimat, in der ich meine Volkschulzeit verbracht habe.

Die diesjährige Frühjahrsausstellung der Isargilde mit dem Thema „Bewegen“ fand im Glassaal des Kastenhofs in Landau/Isar statt. Die Plastiken „Studienreise“, „Aktenträger“, „Die Häutung“ und „Schwarz-weiß gestreift“ waren meine Beiträge zum Motto der Ausstellung. Als Bemerkungen gab ich bei der Anmeldung folgende Kommentare zu den Figuren ab:

Studienreise:

Studienreise

Die Zeit sich auf Reisen zu bilden - eigentlich ein Privileg in jungen Jahren -
hat sich ins Rentenalter verschoben.

Der Aktenträger:

Der Aktenträger

„Wir müssen wegkommen vom klassischen Rollenverständnis“, sagte Merkel im Bundeskanzleramt vor Berliner Schülerinnen der 7. Klasse.

Die Häutung:

Die Häutung

Alle sieben Jahre erneuern sich die Zellen, doch jünger wird man nicht.

Schwarz-weiß gestreift:

Schwarz-weiß gestreift

Der unverfängliche Titel lässt dem Betrachter die Freiheit zu interpretieren.


Vom 15. Juni bis 1. Juli organisierte die Isargilde eine Ausstellung im Kapuzinerstadl Deggendorf mit dem Thema: Linie - Fläche - Raum.

Zwiebelmuster

Zwiebelmuster

„Eminenz“, „Möbiusband“ und „Zwiebelmuster“ nannte ich meine Figuren, die ich zu diesem Thema ausstellte. Bei der Plastik „Zwiebelmuster“ setzte ich mich mit Linie und Raum auseinander. Die linke Seite der Figur formte ich plastisch, die rechte dagegen eindimensional. Allein mit geraden und geschwungenen Linien vertauschen sich die Seiten, Eindimensionales wird plastisch und Plastisches wird eindimensional, wenn man die Skulptur mit Abstand betrachtet.

An der Isargilde-Herbstausstellung im Dingolfinger Bruckstadel nahmen wir nicht teil. Sie überschnitt sich mit den Tegernseer Ausstellungen und für drei Ausstellungen hatten wir nicht genügend Säulen.