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Keramische Massen

Die Steinzeugmasse „Grés sauvage“

Für eine Ausstellung von Amnesty International Miesbach baute ich eine neunteilige Plastik auf (siehe Tagebucheintrag). Zum ersten Mal nahm ich dazu die Steinzeugmasse „Grés sauvage“ mit 25 % Schamotteanteil und einer Körnung von 0-2,5mm. Ich kaufte sie bei Andrea Wolbring - Keramik- und Töpferbedarf in Baldham.

Das Bearbeiten der grobschamottierten Masse war nicht ganz so leicht. Es gelang fast nicht den Hubel in Platten zu schneiden. Um den Ton in Form zu bringen, arbeitete ich mit Maurerkelle und Meißel.

Das Glätten der Figur verlangte Kraft und Zeit. Diese Arbeit nahm mir mein Mann ab. Für den Aufwand wurden wir belohnt. Nach dem Brand hatte die Oberfläche eine netzartige Rissbildung, ähnlich einer Krakelee-Glasur. Die Farbe des Werkes nuancierte von heller Sandfarbe bis zu einem rötlichen Ocker, je nach Lage der einzelnen Teile im Brennofen.

Steinzeugmasse Grés sauvage“

Steinzeugmasse „Grés sauvage“


Eine kleinere Figur, die ich ohne Glätten der Oberfläche ausprobierte, glich nach dem Brand einer Sandsteinarbeit. Die Farbe dieser Arbeit war einheitlich beige.

Tiegelmasse für Feuertopf

Feuertopf

Feuertopf

Die feuerfeste Aufbaumasse kauften wir ebenfalls wie „Grés sauvage“ bei Wolbrig. Ich kam mit der Masse, die fast nur aus Schamotte besteht, überhaupt nicht klar. Mein Mann dagegen als Stuckateur hatte keine Schwierigkeiten, damit einen Feuertopf aufzubauen. Obwohl die Aufbaumasse bis 1550°C gebrannt werden könnte, muss der Feuertopf nur bei 850°C gebrannt werden. Die schwarze Farbe der Masse ist nach dem Brand weiß. Die Dreibeinfüße ließen wir uns vom Schmied arbeiten.

Seitdem der Feuertopf uns einige stimmungsvolle und durch die Wärme lange Abende brachte, entstanden noch mehre Feuertöpfe, jeder in einer anderen Form.

Lederfarbige Tonmasse

Eigentlich plante ich mit dieser sehr stark schamottierten, groben Masse (60% Schamotte, 0,5-2 mm) eine große Plastik. Durch die lange Lagerung wurde der Ton jedoch trocken, lies sich aber mit etwas Kraftanstrengung noch zu einer einfachen kompakten Form formen. Damit ersparte ich mir das Erweichen des Tones mit nassen Tüchern.

Es entstanden Hühner.

Noch ungebrannt, glasierte ich sie partiell mit einer roten und einer weißen Pflastersteinglasur. Die Konturen der glasierten Flächen malte ich mit schwarzer Dekorfarbe (Farbe für Unterglasur und Majolikatechnik). Gebrannt wurden die Hühner bei 1250°C.

Das effektvolle Ergebnis nach dem Brand überraschte mich. Die schwarzen Linien wurden braun und breiteten sich leicht auf die unglasierten Flächen aus.

Glasur im Detail

Glasur im Detail

Hühner aus lederfarbiger Tonmasse

Hühner aus lederfarbiger Tonmasse

Skizzen als Vorlage

Skizzen als Vorlage

Hühnervielfalt

Hühnervielfalt